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Haaranalyse

Drogenabstinenzbeleg über Haaranalyse

Die menschlichen Haare werden in den so-
genannten Haarfollikeln gebildet. Das sind
ca. 4 mm lange, in die Haut hineinragende Taschen an deren Boden die Haarmatrix her-
gestellt wird (siehe Abbildung). Über ein dichtes Netz an Blutgefäßen wird die Wachs-
tumszone der Haare kontinuierlich mit Nähr-
stoffen (Bausteinen) versorgt. Über die Blut-
gefäße gelangen auch Fremdstoffe, wie Drogen, Medikamente oder Alkoholmarker
in die Haarwachstumszone und werden kontinuierlich in die Haarmatrix eingelagert. Da die menschlichen Haare mit einer relativ konstanten Durchschnittsgeschwindigkeit von 1 cm/Monat wachsen, sind Haare ein „bio-
logischer Fahrtenschreiber“ für das mensch-
lichen Konsumverhaltens. Die Analyse von Haarproben lässt eine Aussage über einen Konsum bestimmter Substanzen auch noch nach mehreren Wochen und Monaten zu.

Für einen Drogenabstinenzbeleg werden Haarabschnitte von maximal 6 cm untersucht. Diese Haarlänge deckt einen Zeitraum von 6 Monaten ab.

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Haut
Haarbalg
Haarwurzelscheide
Vene
Winzige Mengen von Chemikalien / Drogen sind im Cortex eingeschlossen
Melanozyten verleihen dem Haar seine Farbe
Arterie
Medulla
Cortex
Haarschaft

Zwei wesentliche Unterschiede existieren zwischen der Analyse von Urin und von Haaren auf Fremdsubstanzen (Drogen, Alkoholmarker, Medikamente):

  • Die Analyse von Haarproben lässt eine Aussage über einen Konsum bestimmter Substanzen auch noch nach mehreren Wochen und Monaten zu, während die Aufnahme derselben Substanzen im Urin nur für wenige Tage nachweisbar sind.
  • Im Haar wird in der Regel die Muttersubstanzen oder lipophile (schlecht wasserlösliche) Metaboliten in höheren Konzentrationen gefunden im Gegensatz zu Urin, in dem vorzugsweise wasserlösliche Metaboliten zu finden sind.